Der "rote Faden":

 

 

Selbst- und Sinnentwurf

 

und

 

die "innere Lebensgeschichte"

 

einer Person

 

 

 

8. - 10. März 2024

 

 

 

Für den Menschen ist das Leben nicht einfach nur gegeben, sondern es erscheint ihm aufgegeben, es so zu leben, dass es für ihn ein bejahens- und lebenswertes und damit sinnvolles Leben wird. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist somit Ausdruck des Menschseins schlechthin. Sie weist auf das existenzielle Bedürfnis hin, angesichts einer absurd erscheinenden Welt, der existenziellen Einsamkeit und Abgründigkeit sowie der Tragik beziehungsweise Schicksalshaftigkeit des Daseins sein Leben als bejahenswert und bedeutsam erleben und verstehen zu können.

 

Erv Polster vertrat in einem Aufsatz über die „Verbindung zwischen Heidegger und der Gestalttherapie“ (dt. 2002) den Standpunkt, dass Perls in seiner Überbetonung der Prozessorientierung im Hier-und-Jetzt den „Sinn für das Leben als Ganzes“ (kursiv im Original) vernachlässigt habe – anders als Goodman, der wiederholt nach dem „roten Faden im Leben des Patienten“ gesucht habe. Als „roter Faden“ ist wohl der Selbst- und Sinnentwurf einer Person im Kontext ihrer „inneren Lebensgeschichte“ zu verstehen. Diese sind das Ergebnis der inneren Auseinandersetzungen, Stellungnahmen und Antworten dieser Person auf die Anforderungen der äußeren Lebensbedingungen und -ereignisse (Binswanger 1947). Es geht hierbei also um die spezifisch menschliche Freiheit zu persönlicher Stellungnahme und zu „existenziellen Wahlen“ (Entscheidungen), wodurch die Person ihren Selbst- und Sinnentwurf zu verwirklichen strebt – ist doch jedes „existenzielle Wählen“ zugleich ein „Sich-selbst-wählen“, jedes „Sich-entscheiden für“ stets zugleich ein sinnorientiertes „Sich-entwerfen auf“. Erst dadurch entfaltet und gestaltet sich die Person in ihrem Selbst-sein.

 

Ein Selbsterfahrungs-, Theorie- und Praxisseminar für alle Interessierte.

 

 

 

 

 

Dieses Seminar findet in Kooperation mit dem IGW und in dessen Räumen in Würzburg statt.